Präambel
MOMO betreibt seit März 2013 in Wien ein mobiles Kinderhospiz und Kinderpalliativteam. Eigentümer sind zu gleichen Teilen die Caritas der Erzdiözese Wien und die Caritas Socialis Privatstiftung. Seit der Gründung wird MOMO von der Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde und Palliativmedizinerin Dr. Martina Kronberger-Vollnhofer, MSc geleitet. Sie und MOMO sind sowohl national als auch international gut vernetzt.
Seither hat sich MOMO mit einem erfahrenen und in pädiatrischer Palliative Care ausgebildetem ärztlichen, pflegerischen, psychosozialen und therapeutischen Team sowie einem großen Hospizteam in Wien etabliert und lebt eine gute, eng vernetzte Zusammenarbeit mit den Wiener Spitälern, dem niedergelassenen Bereich, den mobilen Pflegediensten für Kinder, Schulen und Kindergärten, Frühförderzentren und allen anderen Betreuungsstrukturen.
In 10 Jahren bis 2023 wurden über 400 Familien begleitet, 164 Kinder und Jugendliche sind während der Betreuung verstorben.
Einerseits gerät MOMO im Rahmen dieses seit Jahren ausgebauten Tätigkeitsprofils aufgrund der besonderen und sehr individuellen Bedürfnisse der Familien im häuslichen Bereich immer wieder an die Grenzen des Machbaren. Andererseits können keine therapeutischen Gruppenangebote gemacht werden, was im Sinne der Familien und des effizienteren Einsatzes der vorhandenen hoch spezialisieren Ressourcen künftig wichtig wäre.
MOMO-Ambulatorium erweitert Wirkungskreis
Das geplante MOMO-Ambulatorium, genannt ZEITRAUM für Palliative Care und Schmerztherapie wird der Untersuchung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit lebenslimitierenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen dienen.
Neben den auf die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmten, spezialisierten Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten wird multimodale Schmerztherapie angeboten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Tagespflege und dadurch Tagesentlastung für die betroffenen Familien.
Begründung für den Bedarf des MOMO-Ambulatoriums
- Ein Ambulatorium für Palliative Care und Schmerztherapie für Kinder mit schweren lebensverkürzenden Erkrankungen existiert in Wien bis dato nicht.
- Die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlicher ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen, ein weiterer Anstieg des Bedarfs zeichnet sich ab.
- Gemäß dem Prinzip des "Best Point of Service" füllt das geplante Ambulatorium die Lücke zwischen bestehenden ausschließlich mobilen Angeboten und stationärer (Akut-)Versorgung und trägt damit wesentlich zu einer durchgängigen und integrierten Versorgung betroffener Kinder und Jugendlicher bei.
- Das Ambulatorium bietet Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten, die weder mobil im Heimsetting noch - aufgrund der komplexen Bedürfnisse der Zielgruppe - in pädiatrischen Facharztordinationen angeboten werden können.
- Gleichzeitig werden stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser und KH-Ambulanzen entlastet.
- Das Ambulatorium kann durch die hohe fachliche Spezialisierung und die interdisziplinäre Ausrichtung neben umfassenden Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten auch multimodale Schmerzbehandlung und Tagesentlastung für die Betroffenen und ihre Familien anbieten. Dadurch wird die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert und die Familienangehörigen werden nachhaltig gestärkt, ihre schwere Situation zu bewältigen.
Kooperation MOMO mit dem Rotary Club Wien-Stadtpark
Die ersten Kontakte zwischen MOMO und Rotary Wien-Stadtpark reichen in das Jahr 2018 zurück. Zu Jahresbeginn 2019 wurde vom RC Wien-Stadtpark zu einem Charitykonzert in Form eines Neujahresempfangs gebeten und MOMO damit erstmalig finanziell unterstützt. Zusätzlich wurde von einem Club-Mitglied spontan ein Klein-Kfz für den mobilen Dienst als Ersatz für einen verunfallten Totalschaden gespendet.
Im Clubjahr 2020/2021 wurde in intensiver Zusammenarbeit mit MOMO ein Distrikt Grant für die Ausbildung zur Aromapflege als anerkannte komplementäre Pflegemethode zur Behandlung und Begleitung schwerstkranker Kinder erarbeitet und schließlich auch ausgezahlt. Im gleichen Jahr konnte für MOMO coronabedingt durch ein Online-Benefizkonzert "MOZART 4 MOMO" ein weiterer Zuschuss bereitgestellt werden.
Insgesamt konnte MOMO bis 2022 mit ca. € 42.000 durch den RC Wien-Stadtpark unterstützt werden.
Mit dem eingangs beschriebenen Projekt, das Dienstleistungsangebot für pädiatrische Palliative Care und Schmerztherapie für Kinder mit schweren lebensverkürzenden Erkrankungen um das MOMO-Ambulatorium ZEITRAUM auszuweiten, soll die Zusammenarbeit mit RC Wien-Stadtpark weiter intensiviert und mit Hilfe eines Global Grant Antrages unterstützt werden.
Eröffnung
Die Eröffnung fand am 9. November 2023 statt.