Die Kinderarche Werkstatt stellt
die Weiterführung/ Konkretisierung der Zusammenarbeit des RC Wien Stadtpark mit
der Kinderarche in Sarajevo dar.
Im Jahr 2023/24 wurde bereits durch
tatkräftigen Einsatz einiger verdienter Clubfreunde und erfolgreiches
Fundraising ein Bus für den Transport der Kinder finanziert und anläßlich der
Distriktskonferenz am 21. Juni 2024 übergeben.
Seit 1998 ist die Kinderarche
Sarajevo, die in einem geräumigen Haus mit Garten in einem Vorort von Sarajevo
untergebracht ist, ein Zufluchtsort für Kinder in Not und ihre Familien.
Anfänglich konzentrierte sich die Arbeit auf die Versorgung von Flüchtlingsfamilien
aus dem Kosovo sowie die Betreuung der Kinder, die durch den Krieg und die
Flucht von ihrem Zuhause völlig aus ihrem alltäglichen Leben gerissen worden
und in Not geraten waren.
Mittlerweile steht die Kinderarche
Sarajevo für ein Netzwerk von Hilfsprojekten, denen der Anspruch zugrunde
liegt, insbesondere durch Krieg und Armut in Not geratenen Kindern und deren
Familien Hilfe und langfristig Anleitung zur Selbsthilfe zu leisten. Die Mitarbeiter - Pädagogin / Soziologin, PC-Kursleiterin, Nähkursleiterin,
Hauswirtschafterin, Fahrer / Hausmeister - kümmern sich verantwortungsvoll und
mit Hingabe um ihre Schützlinge.
Eines der gezielten Programme der
Kinderarche ist das FUD (Familien-Unterstützungs-Dienst) -Programm.
Programm
für sozial benachteiligte Personen (FUD)-Programm:
- Derzeit gibt es 124 Nutzer
beziehungsweise 399 Familienmitglieder.
- Geholfen wird älteren Menschen,
Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen, sozial gefährdeten Familien usw.
- Die Nutzer erhalten monatlich
Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten, psychosozialer und pädagogischer
Unterstützung, Physiotherapeutenleistungen und medizinischen Hilfsmitteln,
Brennholz, Haushaltsgeräten, Geldfonds, Baumaterialien usw.
In Bosnien
wachsen viele Kinder bis heute – Jahre nach dem Krieg – in einem äußerst
problematischen Umfeld auf: Ihre Kindheit ist geprägt vom Verlust der Väter,
von Flucht und Vertreibung, von den täglichen Existenzängsten und Wohnungsnot
und dem schier aussichtslosen Kampf der Eltern gegen die Arbeitslosigkeit. Bei
vielen Kindern sind verschiedene Verhaltensauffälligkeiten keine Seltenheit,
bei einigen muss sogar Unterernährung festgestellt werden.
Ganz
entscheidend für den Erfolg der Arbeit mit den Kindern ist eine Beratung der
Eltern (oder einer anderen Bezugsperson) und die Verbesserung der häuslichen
Lebensbedingungen in Form von materieller und psychosozialer Unterstützung.
Die
regelmäßigen Elterngespräche mit der Pädagogin / Soziologin sind für die
meisten Mütter und Väter eine willkommene Hilfe. Sie hat stets
ein offenes Ohr für ihre Probleme und bringt ihnen die Wertschätzung als
Partner in der Bildung und Erziehung ihres Kindes entgegen. Dabei versucht sie
in erster Linie die Eigenverantwortung und das Selbstwertgefühl der oft
überlasteten Eltern zu stärken.
Im
Rahmen des o.a. FUD-Programms hat sich eine Gruppe aufgetan, die besonderen
Bedarf hat und bisher nicht vom FUD-Programm erfaßt war, und zwar Kinder und
Jugendliche mit individuellem Förderbedarf. Letzterer wird aktuell in Bosnien
nicht von staatlichen Stellen übernommen und ausschließlich durch private
Initiativen abgedeckt. Ohne unseren Beitrag müßte die gezielte Förderung dieser
15 Kinder und Jugendlichen unterbleiben.
Zielgruppe
sind 15 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren, die an diesen Aktivitäten
teilnehmen sollen, wobei die Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren deutlich
überwiegt.
Von diesen
Kindern benötigen vier aus dem bestehenden FUD-Programm eine intensive
individuelle Betreuung, zwei weitere kommen im neuen Schuljahr hinzu. Mit
diesen Kindern, wovon zwei Entwicklungsstörungen aufweisen, wird außer in der
Gruppe auch individuell gearbeitet, sowohl in der Arche als auch, bei Bedarf,
bei ihnen zu Hause.
Die Kinder
werden für die Werkstatt-Workshops aus verschiedenen Stadtteilen abgeholt, in
die Arche gebracht und später nach Hause gefahren.
Regelmäßig
stattfindende Workshops zu organisieren, stellt sich aufgrund des
Schichtprogramms in den Schulen schwierig dar, da die meisten Kinder/
Jugendliche in Schichten zur Schule gehen (eine Woche morgens und eine Woche
nachmittags, im Wechsel). Daher
wären 15 Kinder eine Anzahl, mit der nach einem festen Plan gut gearbeitet
werden könnte.